In seiner dritten Ausgabe widmet sich der SAVE FOOD Kongress am 04. Mai 2017 im Congress Center Süd auf dem Düsseldorfer Messegelände im Rahmen der interpack 2017 dem Thema Nahrungsmittelverluste und -verschwendung mit einem multidimensionalen Ansatz. Die Redner aus Politik, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, Handel, Forschung und Zivilgesellschaft nehmen eine globale wie auch eine Perspektive mit Blick auf Details und nationale Gegebenheiten ein. Den Teilnehmern bietet der Kongress wieder ein Forum für den gegenseitigen Austausch, sowie die Identifikation und Thematisierung von Best Practices. In ihrem sechsten Jahr zählt die Initiative der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Messe Düsseldorf mehr als 850 Mitglieder aus Industrie, Verbänden Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen.
Zu den Eröffnungsrednern des eintägigen Kongresses zählt neben Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH, auch Kostas G. Stamoulis, Stellvertretender Generaldirektor des Economic and Social Development Department der FAO. Er beschäftigt sich in seinem Vortrag mit den Herausforderungen der Welternährung im 21. Jahrhundert. Anschließend unterzeichnen er und Dornscheidt ein Memorandum of Understanding zur weiteren Zusammenarbeit der FAO und der Messe Düsseldorf als zentrale Partner der Initiative SAVE FOOD. Dr. Klaus Heider, Leiter der Abteilung "Ernährungspolitik, Produktsicherheit, Innovation" im deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellt anschließend die Kampagne „Zu gut für die Tonne“ vor. Die Keynote der Konferenz übernimmt Vytenis Andriukaitis, als EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Europa zuständig.
Danach richtet sich der Blick zunächst auf den indischen Subkontinent. Smt. Gargi Kaul, Joint Secretary & Financial Adviser im indischen Ministerium für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie spricht über Chancen für diese Branche in ihrem Land. In dem sich anschließenden Teil der Konferenz, der sich mit speziellen lokalen Gegebenheiten befasst, präsentiert Robert van Otterdijk, Agro-Industry Officer, Nutrition and Food Systems Division bei der FAO Ergebnisse einer durch die Initiative SAVE FOOD finanzierten Feldstudie in Indien. Diese beleuchtet Mechanismen und Ansatzpunkte rund um Verluste bestimmter Grundnahrungsmittelklassen auf dem asiatischen Subkontinent. Es folgen Marc Zander, CEO der africon GmbH und Tei Mukunya, CEO der Azuri Health Ltd., die den aktuellen Stand des Mango-Projektes der Initiative SAVE FOOD in Kenia vorstellen. Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor und CFO von MULTIVAC beleuchtet anschließend die Rolle von innovativen Verpackungskonzepten bei der Vermeidung von Nahrungsmittelverschwendung entlang der Lieferkette sowie auf Konsumentenseite.
Im zweiten Teil des Kongresses blicken die Referenten über den Tellerrand und beschäftigen sich mit Nahrungsmittelverschwendung und -verlusten und dem Zusammenhang mit globalen Zukunftsfragen sowie der Industrie und dem Handel. Dr. Prajal Pradhan aus dem Forschungsbereich Klimawirkung und Vulnerabilität am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung beleuchtet die Auswirkungen auf das Weltklima, Vinita Bali, Vorstandsvorsitzende der Global Alliance for Improved Nutrition spricht über globale Zukunftsfragen und Dr. Gerald Rebitzer, Sustainability Director bei Amcor Flexibles berichtet über das Engagement des Unternehmens. Dr. Johannes Bergmair von der World Packaging Organisation stellt den Zusammenhang von Verpackungsgestaltung und dem Thema SAVE FOOD dar.
Weiterer Schwerpunkt des SAVE FOOD Kongresses ist die Preisverleihung für die Siegerprojekte des SAVE FOOD Schulpreises. Regionale Schulen waren im Vorfeld aufgerufen worden, sich Gedanken rund um das Thema SAVE FOOD zu machen, entsprechende Konzepte zu erarbeiten und diese nach einer Vorselektion zu präsentieren. Insgesamt wurden 39 Projekte eingereicht. Die Preise für die Sieger werden von Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor der Stadt Düsseldorf und Werner M. Dornscheidt überreicht. Im Anschluss stellt die FAO ihr Konzept zur Optimierung von Schulkantinen vor.
Im Kongressblock „Hands On“ geht es um konkrete Lösungen aus der Praxis. Zu den referierenden Unternehmen gehören Tomato Jos, die lokale Landwirte in Nigeria unterstützen, YourLocal, eine App gegen Lebensmittelverschwendung sowie um das Engagement des Vereins Foodsharing e.V. Den Abschluss dieses Blocks bildet der Vortrag von Dr. Hélen Williams von der Karlstad University, die Ergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Verpackungen und SAVE FOOD vorstellt.
Zum Ende des Kongresses steht eine zusammenfassende Diskussion mit Akteuren aus Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft auf dem Programm. Zu den Teilnehmern gehören, Arash Derambarsh, Stadtrat des Pariser Vororts Courbevoie/Frankreich, Hélène Lanctuit, Nestlé Research Center, Selina Juul, Gründerin der Stop Wasting Food Bewegung aus Dänemark, James Lomax, Sustainable Food Systems and Agriculture Programme Officer bei der UNEP sowie Thomas Pocher, E.Leclerc-Fillialleiter in Frankreich.
Während der gesamten Dauer der interpack vom 04. bis 10. Mai können sich Besucher der Messe im innovationparc über konkrete Lösungen und Ansätze im Themenfeld SAVE FOOD informieren. Rund 20 Unternehmen stellen in einer etwa 2.500 Quadratmeter großen hochwertigen Zeltkonstruktion zwischen den Hallen 2 und 3 aus. Ein Vortragsforum ergänzt über alle Messetage das Angebot der Aussteller. Dort findet auch die Wettbewerbspräsentation des SAVE FOOD Schulpreises am 04. Mai statt.
Die Programme des SAVE FOOD Kongresses wie auch das des Vortragsforums im innovationparc finden Interessenten auf www.save-food.org unter „Kongress 2017.“
24. April 2017